Tag 4 – Wanderungen durch das Höhlendorf Khndzoresk (Khndzoresk, Tatev, Goris)
Am Morgen unternehmen wir eine etwa einstündige Wanderung im Höhlendorf Khndzoresk. Das ehemalige Dorf besteht aus mehr als 2.000 Höhlen. In der Blütezeit im 19. Jh. hatte das Dorf ca. 4.000 Einwohner; heutzutage ist es verlassen. Weiter geht es durch eine wildromantische Landschaft zum eindrucksvoll auf einem steilen Felsvorsprung gelegenen Klosterkomplex Tatev (9.-18. Jh.), einem berühmten Wallfahrtsort. Die Anlage entstand an der Stelle des Martyriums von Yevstateos, einem Schüler des Apostels Thaddäus, der in Armenien die christliche Religion predigte. Im Mittelalter war Tatev auch für seine Universität und Schreibwerkstatt berühmt. Rückfahrt nach Goris. Übernachtung im Hotel.
Tag 5 – Die blaue Perle Armeniens (Selim, Noratus, Sevan, Dilijan)
Weiterfahrt nach Selim (2.410 m), dem höchsten Pass Armeniens, sowie Besichtigung der besterhaltenen Karawanserei (14. Jh.) an der alten Seidenstraße. Diese bescheidene Anlage ist eine gelungene Synthese der weltlichen und sakralen armenischen Architektur. Danach besichtigen Sie den großen mittelalterlichen Friedhof im Dorf Noratus mit Hunderten Kreuz- und Grabsteinen (9.-17. Jh.). Die Kreuzsteine stehen wie die Kirchenaltäre, ihre Ornamentseite weist nach Westen, der Himmelsrichtung des Sonnenuntergangs und des Todes. Weiter geht es zum Hochgebirgssee Sevan (1.900 m). Er verlor in den 1950-er Jahren viel Wasser und die Sevaner Insel verwandelte sich in eine Halbinsel. In der prähistorischen Zeit (2.-1. Jt.v.Chr.) war sie eine mit mächtigen Mauern umgebene Festung. Die Reste der Mauer kamen nach dem Sinken des Wasserspiegels zum Vorschein. Sie besichtigen das Kloster Sevan (9. Jh.) auf der Halbinsel und genießen einen wundervollen Ausblick auf die umliegende Berglandschaft. Übernachtung in einem B&B in Dilijan.
Tag 6 – Die armenische Schweiz (Parz-See, Goschavank, Haghpat)
Fahrt zum Parz-See. Von dort Wanderung durch den Wald zum Kloster Goshavank (12.-13. Jh.). Die Wanderung erstreckt sich über 5km und dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden. Im Kloster steht einer der wunderschönsten Kreuzsteine Armeniens, der sogenannte „Aseghnagorts” (Bestickt), das Werk des berühmten mittelalterlichen Meisters Poghos. Weiter folgen Sie der armenischen Klosterstraße und bewundern die verschiedenen architektonischen Meisterwerke aus dem Mittelalter. Als Krönung dieser Route erleben Sie das UNESCO-Kloster Haghpat, gelegen auf einem Hochplateau mit einer grandiosen Aussicht. Übernachtung im Hotel in Haghpat.
Tag 7 – Klosterstraße (Kobajr, Horomajr, Akhtala, Haghpat)
Fahrt zum mittelalterlichen Kloster Kobajr, in dessen Kirchen eindrucksvolle Fresken erhalten sind. Es ist eine armenisch-georgische Anlage, Kob auf Georgisch und Ayr auf Armenisch bedeuten „Höhle”. Weiter geht die Fahrt zum Kloster Horomajr (7. Jh.). Es liegt im Tal des Debed auf einer Höhe von 810 m. Unbeschreiblich schön ist die Aussicht, die sich von der Anlage bietet. Anschließend sind Sie in Akhtala und besichtigen das Wehrkloster mit der Muttergotteskirche (12. Jh.). Das leuchtende Blau und das strahlende Gold der Fresken verleihen der Kirche Feierlichkeit und Pracht. Die heutige Wanderung erstreckt sich über 8km und dauert etwa 3,5 bis 4 Stunden.
Übernachtung im Dorf Haghpat.
Tag 8 – Der heidnische Tempel Garni (Garni, Geghard, Jerewan)
Nach dem Frühstück machen wir einen Ausflug nach Garni, eines der schönsten, ältesten und größten Dörfer Armeniens. Bei einem kleinen Spaziergang kann man hier zahlreiche mittelalterliche Denkmäler entdecken. Dazu kommt die wundervolle Landschaft der Azat-Schlucht mit Basaltsteinformationen. Garni war jahrhundertelang die Sommerresidenz der armenischen Könige. Noch im 3. Jh.v.Chr. wurde hier eine Festung gebaut, von deren Verteidigungsmauern heute nur noch Reste erhalten sind. Hier besichtigen Sie den einzig erhaltenen heidnischen Sonnentempel aus dem 1. Jh. Die heutige Wanderung führt uns etwa 2 Stunden durch die Garni-Schlucht, um die unglaublichen Basaltorgane zu entdecken. Anschließend werden wir mit Einheimischen und mit Blick auf die Schlucht von Garni zu Mittag essen. Weiterfahrt zum UNESCO-geschützten Kloster Geghard (13. Jh.), das zu Recht Freilichtmuseum der armenischen Steinmetzkunst genannt wird. Die Hauptkirche aus dem Jahre 1215 ist die älteste Anlage und ist der Gottesmutter geweiht. Geghard ist seit dem Mittelalter ein berühmter Wallfahrtsort; hier wurde bis zum 18. Jh. die Lanze (Armenisch: Geghard) aufbewahrt, die dem gekreuzigten Christus in die Seite gestochen worden war. Nach der ausführlichen Besichtigung des Klosters Rückkehr nach Jerewan.
Tag 9 – Rückflug (Jerewan)
Nach dem Frühstück im Hotel heißt es Abschied nehmen. Wir bringen Sie zum Flughafen und wünschen Ihnen eine gute Heimreise. Bis bald in Armenien!